Samstag, 18. Juli 2015

HANS-JÖRG KELLNER: DIE RÖMER IN BAYERN

Süddeutscher Verlag, München 1971-78.
ARGUMENTUM:
Vorwort
Das Voralpenland vor den Römern
Die Kelten
Manching, Hauptort der Vindeliker

Die Römer in Bayern: EROBERUNG UND AUSBAU
Das Ende der keltischen Freiheit
Der Sommerfeldzug 15 v. Chr.
Militärische Sicherung
Einrichtung der Provinzen
 Wirre Zeiten nach Neros Tod
Erste Grenzvorschiebung unter Vespasian und Titus
Die Chattenkriege unter Domitian und ihre Folgen

BLÜTEZEIT

Ausbreitung der Besiedlung
Die Römerstraßen
Ein Kaiser in Raetien
Verstärkung der Grenzwehr
Das raetische Heer
Die Markomannenkriege
Septimius Severus
Städte, Märkte, Gutshöfe
Wirtschaft, Handel und Verkehr
Geldumlauf und Zahlungsverkehr
Kunst
Zivilisation
Sanitätswesen und Hygiene
Religion und Kult
Grabbrauch
Freundschaft, Liebe, Ehe

DIE ALAMANNENSTÜRME IM 3. JAHRHUNDERT

Erstes Auftreten der Alamannen
Der erste Einbruch in den Limes
Neue Kämpfe
Raetien  Not
Rom kämpft um Raetien

SPÄTZEIT UND ENDE

Befreidung und Reformen unter Diocletian
Nachblüte in der Constantinischen Zeit
Das Ende kündigt sich an
Ein Kaiser als Festungsbauer
Flachlandraetien wird aufgegeben

Von den Römern zu den Baiern

DER HEILIGE SEVERIN
ZUR KONTINUITÄT
EINWANDERUNG DER BAJUWAREN?

Anhang

Literatur und Anmerkungen
Verzeichnis der wichtigsten Ortsnamen
Abbildungsnachweis
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Das Buch ist sehr schön gemacht. Fast alle Lebensbereiche werden angesprochen. Reiche Bebilderung (wie z.B. die Rekonstruktion der raetischen Mauer auf S. 133).






















































Donnerstag, 2. Juli 2015

CENTURIAE AC CENTURIONES

Die Front der "centuria" wird als "prior" bezeichnet, der hintere Teil logischerweise als "posterior".
Situation bis ins späte 2. Jh. v.: 1 legio=30 manipuli (jeweils 160 oder 120 "milites" (Soldaten); befehligt von einem jüngeren "centurio" und einem älteren, der das Kommando hatte; POLYBIOS 6, 24) und wohl chronisch unzufrieden mit seinem "collega minor" war, ganz zu schweigen von den "tirones" (Rekruten; "alles Weichmänner" etc.)
AULUS GELLIUS, NOCTES ATTICAE 16, 4, 6 zitiert CINCIUS ALIMENTUS (nicht der Erfinder der Alimente by the way), der es auf den Punkt bringt: "IN EINER LEGION GIBT ES 60 ZENTURIEN, 30 MANIPEL UND 10 KOHORTEN."
Es ist wahrscheinlich, daß der "centurio prior" ranghöher war als der "centurio posterior". In einer "cohors" waren die "pili centuriones" wohl die ranghöchsten, gefolgt von "principes" und "hastati"; vgl. die alte Einteilung des "manipulus" in ebendiese Klassen. Der Unterschied war wohl nur ein Unterschied des Dienstalters. Eindeutig übergeordneten Rang hatten die "primi ordines", deren höchster der "primus pilus" (erster Wurfspieß) war. Der "aquilifer" (Adlerträger; höchster Feldzeichenträger) befand sich in dessen "centuria". In der "aquila" wohnte der "genius legionis", der Schutzgeist einer Legion (hoher Symbolwert!).
Es gibt keinen Beweis, daß der "primus pilus" das Kommando über die "cohors prima" hatte.
Man mußte über 10 Jahre alle Dienstgrade einer "centuria" durchlaufen, um "centurio" zu werden (also jede Menge Dreck fressen), es sei denn man gehörte dem "ordo equester" ("Ritterstand") an, dann konnte man sozusagen aus dem "off" was werden ("centurio" oder sogar mehr), ohne von "Tuten und Blasen" eine Ahnung zu haben. Zur Information: der "Ritterstand" war die finanzkräftige Mittelschicht, Geldleute mit "much money in the bank". Man sieht auch hier: Geld regiert die Welt. Gut war diese Regelung allerdings nicht. So dürfte es einen germanischen Stammeskrieger wenig beeindruckt haben, ob jemand was von Geld versteht. Für diesen zählte nur, ob einer gut kämpfen konnte, also eine Waffe zu führen weiß. Und das konnten eben nur die altgedienten Haudegen, die sich von unten hochgedient hatten.
Was der Germane aber nicht wußte: Kriege müssen finanziert werden!
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Nach ROSS COWAN/ ANGUS MC BRIDE: RÖMISCHE LEGIONÄRE, Republik (58 v.-69 n. Chr.) und Kaiserreich (161-284 n. Chr.)
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decurio