Samstag, 29. November 2014

VARUSSCHLACHT (KALKRIESE): EIN KLEINER ESEL MARSCHIERTE MIT

In Kalkriese hat man Skelettreste von Maultieren gefunden, die auf Troßwagen hinweisen. Hinter dem Wall (westlicher Abschnitt) fand man die Überreste eines Maultieres. Das arme Vieh hatte sich das Genick gebrochen. Der Wall war an dieser Stelle zusammengebrochen und hatte das Tier überdeckt. Dieser Tatsache ist der gute Erhaltungszustand zu verdanken. Nahe beim Maul fand man zwei Trensenringe aus

Eisen und beim Hals ein Bronzeglöckchen. Die Untersuchung der Backenzähne ergab, daß das Tier im Alter von zwei Jahren vom Mitttelmeergebiet in den Norden gebracht worden war. Dort hatte es noch ein Jahr zu leben. Am Ende des folgenden Sommers starb es dann in Kalkriese. Nicht weit davon entfernt lagen die Reste eines anderen Maultierschädels. Möglich, daß beide Tiere zu einem Gespann gehörten. Ein weiteres Maultier, das gefunden wurde, war 5 Jahre alt. Vor seiner Brust lag eine mit Erbsen-und Haferstroh ausgestopfte Glocke. Bei dem Tier fand man außerdem: eine Eisenkette, Anhänger in Form eines Phallus, Glasperlen (entweder in Mähne eingeflochten oder auf Zaumzeug).
Knochen von Equiden fand man über die ganze Flur "Oberesch" verstreut.
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Bei dem dritten Tier könnte es sich-wegen der Perlen-um ein weibliches Tier gehandelt haben. Nach Uerpmann standen jedoch zu der Zeit in Germanien keine Vatertiere zur Verfügung, weswegen die Tiere aus dem Mittelmeerraum eingeführt werden mußten. Also männliche Tiere! Ich finde man sollte ihnen einen Namen geben. Man könnte sie nach einigen meiner Schüler benennen, aber dies wäre zuviel der Ehre, nicht für die Maultiere, sondern für die Schüler. Also entschied ich mich für "PAULUS, PETRUS ET LUCIUS".
Sicher waren sie gute Tiere. Ich hoffe, ihre "muliones" waren gut zu ihnen. Wenn nicht, dann möge ihr Geist verdammt sein und umherirren!
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Des weiteren fand man die Reste eines 9jährigen Pferdes in Originalposition (Brustteil durch Wildtiere einige Meter verschleppt). Die relativ geringen Pferdereste deuten darauf hin, daß Kavallerie kaum vertreten war. Allerdings sprechen andere Funde (Trensen, Speer-und Pfeilspitzen, Schildbuckel) für Auxiliartruppen.
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decurio








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