Freitag, 2. August 2013

QUAEDAM FACTA DE RE MILITARI

Dazu dieses sehr zu empfehlende Buch:
ROSS COWAN/ ANGUS MC BRIDE: RÖMISCHE LEGIONÄRE (Republik (58 v.-69 n. Chr.) und Kaiserreich (161-284 n. Chr.))
Ross Cowan PhD; Diss: Aspects of the Severan Field Army AD 193-238 (Schwerpunkt: Prätorianer; Legio II Parthica)
(Auf dem abgedruckten Bildchen macht Cowan einen recht sympathischen, wenn auch schmächtigen Eindruck. Ich bezweifle daher stark, daß man ihn in die "Severan Field Army" eingestellt hätte.
Die Illustrationen von Mc Bride sind nicht schlecht, aber m. E. übertrieben und reißerisch! Die Legionäre sehen allesamt untersetzt und vollgefressen aus. Die meisten machen mir einen äußerst stupiden bis debilen Eindruck (homo robustus in Legionärsrüstung-bestenfalls!). Ich stelle mir die Legionäre etwas anders vor (sorry!): eher klein, drahtig, Haut und Knochen, früh verbraucht; natürlich gab es auch robuste Typen der Sorte "haudrauf", es gab lange, kleine, dickbäuchige, normale also alles (so macht MARCUS CAELIUS auf seinem berühmten Grabstein einen relativ "normalen" Eindruck!)-Der römische Legionär mußte lesen und schreiben können, um die schiftlichen Befehle verstehen zu können. Auch war die "res militaris" eine recht komplizierte Angelegenheit. Da brauchte man keine "Dummies", wie Mc Bride sie zeichnet. Natürlich gab es auch solche Typen, doch nicht durchgehend. Sorry, Mr. Mc Bride, ich bin da etwas anderer Meinung.)
INHALTSVERZEICHNIS: Teil 1: Einführung-Chronologie- Bildung der kaiserlichen Legionen-Organisation, Größe und Kommando der Legion-Rekrutierung-Ausbildung (war nicht lustig; R.)-Länge der Dienstzeit-Besoldung-Führung und Moral-Glauben und Zughörigkeit-Sacramentum, Auszeichnung und Strafen-Kleidung und äußeres Erscheinungsbild-Ausrüstung-Das Alltagsleben auf dem Feldzug-Die Schlacht-Websites-Glossar-Lit.verzeichnis-Komm. zu Farbtafeln-Teil 2: Einführung-Chronologie- Bildung neuer Legionen 161-284 n. Chr.-Dienstbedingungen in den Legionen-grundlegende Organisation und Kommando-Elitelegionäre-Ausrüstung-Schlacht-nach der Schlacht-Websites-Glossar-Lit.verzeichnis-Komm. zu den Farbtafeln
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ET NUNC NONNULLA FACTA: "IMPRESSIO PRIMA"
ad I, Punkt 3: nach Actium (31 v.): etwa 60 Legionen-Siedlungsprogramm des Augustus für Veteranen- Augustus kürzte die Zahl der Legionen auf 28 (er behielt vor allem die von Caesar ausgehobenen und die angesehensten des Antonius)-vorher: Legionen werden für bestimmte Kriege aufgestellt, Entlassung nach 6 Jahren; jetzt: Berufssoldaten, lange Dienstzeit (s. SUETON, Aug., 49); feste Dienstzeiten, Soldsätze, Entlassungsgelder-die Legionen waren keine Bürgermilizen mehr-nur Augustus hatte das Recht, neue auszuheben-Legionen von Augustus abhängig; erhielten Sold von ihm; nur noch ihm gegenüber zur Loyalität verpflichtet!
ad I, Punkt 13 (Ausrüstung), Unterpunkt 1: Pilum:
entscheidende Waffe des röm. Legionärs-Zungen-u. Tüllenpilen-schwerer Wurfspeer, 2 m, langer Eisenschaft, pyramidenförmige oder runde Spitze-kurze Reichweite-Ziel: Durchdringung von Schild, Panzer, Mann-verheerende Wirkung-Pilensalve schafft Voraussetzung für den Kampf mit dem gladius-kürzere und leichtere Pila: vermutlich von Plänklern benutzt-Zungenpila aus dem augusteischen Kastell Oberaden (2 kg), mit Teil der Holzschäfte erhalten-Funde aus Valencia, späte Republik: kräftigere Schäfte, schwerer-manche Pila: mir rundem Gewicht (Blei?); von den Prätorianern benutzt (s. Relief des zerstörten Claudiusbogen, Rom, anläßlich der Eroberung des südl. Britanniens)-schwere Pila: wogen mind. 50 % mehr-Verlust an Reichweite (max. 30 m), jedoch größere Durchschlagskraft-Erhöhung der Schlagkraft.
Bilder: Pilumspitze aus Kalkriese, 9 n. Chr. (Varusschlacht im Osnabrücker Land, Museum und Park Kalkriese)-Pilumzwingen, Kalkriese, 9 n.Chr. (Varusschlacht im Osnabrücker Land, Museum und Park Kalkriese))-Geschosse aus Kalkriese, 9 n. Chr. (...) leichter Speer, zwei Speerspitzen; drei Geschossbolzen, Pilumzwinge und Lanzenschuh (Varusschlacht im Osnabrücker Land, Museum und Park Kalkriese)-Mainzer principia-Relief (leicht bewaffneter Legionär (Landesmuseum Mainz))
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Ein Königreich für ein Pilum!
R.



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