Samstag, 10. August 2013


SPÄTRÖMISCHE KAVALLERIE (1): NACH SIMON MAC DOWALL

"...and eventually it was the horseman who became the central figure in Roman armies."

Das späte Römische Reich sah sich gezwungen, seine Kriegsführung völlig zu verändern:
"The twilight of the Roman Empire saw a revolution in the way war was waged."
Diese bestand darin, daß die Bedeutung der Infanterie gegenüber der Kavallerie abnahm:
"The drilled infantryman...was gradually replaced by the mounted warrior."
Dieser Wechsel ging allerdings nicht von heute auf morgen vonstatten. Noch im 3. und 4. Jh. unterstützte die Kavallerie die Infanterie. Im 6. Jh. allerdings wurden diese Rollen vertauscht:
"...in the 6th century, the situation had been completely reversed..."
MAC DOWALL nennt den spätrömischen Kavalleristen  den "precursor of the medieval knight"!
Die Situation im 3 Jh: Nicht gut! Überall Chaos und Niedergang. Druck auf die Grenzen. Immer wieder wurde der LIMES durchbrochen. Das alte System, das auf der Infanterie beruhte, war nicht mehr geeignet, um mit der neuen Situation fertigzuwerden. Kam es zu einem Durchbruch (meist schnelle "raids" kleiner Gruppen), gab es oft keine Eingreifreserve oder die von der Grenze abgezogenen VEXILLATIONES kamen einfach zu spät am Ort des Geschehens an. Der Feind (GOTEN, FRANKEN, ALEMANNEN) war schlicht und ergreifend schneller und ward nicht mehr gesehen. GALLIENUS (253-68) handelte und schuf reine Kavallerieeinheiten, die wahrscheinlich aus der alten Legionsreiterei geschaffen wurden. Diese wurden EQUITES PROMOTI genannt, waren 500 Mann stark pro Einheit und erhielten einen höheren Status. Hinzu kamen noch folgende PLÄNKLER:
EQUITES DALMATAE, EQUITES MAURI, möglicherweise zusammen mit den schwereren EQUITES SCUTARII.
DIOCLETIAN schließlich hatte einen COMITATUS (Feldarmee), der wie folgt aufgestellt war:
1.) VEXILLATIONES: PROMOTI ET COMITES
2.) 3 LEGIONES: LANCIARII, IOVIANI, HERCULANI.
(Ganz schön kompliziert!)
"In the long run" hat das aber alles nichts genützt und nur den UNTERGANG hinausgezögert. Doch bis dahin mußte man sich ja irgendwie beschäftigen und bei Laune halten.-
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SIMON MAC DOWALL: LATE ROMAN CAVALRYMAN, AD 236-565, illustrated by CHRISTA HOOK (tolle Zeichnungen von hohem künstlerischem Wert; macht richtig Spaß, diese zu betrachten!), by OSPREY Publishing, Elms Court, Chapel Way, Botley, Oxford, 1995-2003, S.3 f.
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R.

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