Dienstag, 2. September 2014

KALKRIESE: AUSGRABUNGEN

1987 fand man bei KALKRIESE (nördlich von OSNABRÜCK) einen Münzschatz (Denare) sowie drei Schleuderbleie. Die KALKRIESER-NIEWEDDER SENKE ist ein Engpaß (6 km Länge), gelegen zwischen dem Großen Moor (im Norden) und dem KALKRIESER BERG und dem WIEHENGEBIRGE (im Süden). Nach GÜNTHER MOOSBAUER wurde damit "archäologisches Neuland betreten", da sich nach und nach herausstellte, daß es sich um einen "Platz römisch-germanischer kriegerischer Auseinandersetzungen" handelte.
1989 wurde in der FLUR OBERESCH gegraben (heute ist dort ein Museum). Vieles deutet darauf hin, daß der Ort "im Kontext der VARUSSCHLACHT steht"! Aus den Funden ergab sich, daß sich das Gefecht "über eine längere Strecke hinzog" (sog. Defileegefecht; Fundareal: 30 Quadratkilometer!). MOOSBAUER schreibt: "Wesentliche Befunde zum Kampfgeschehen erbrachten bisher nur die Flur 'OBERESCH' an der engsten Stelle der Senke..."
Der Engpaß war an seinem Nord-und Südrand passierbar (Funde von vorgeschichtlichen Feuersteingeräten und Scherben; Nutzung der Hangzone seit dem Neolithikum):
"Insofern war germanische Infrastruktur vorhanden, die für die Passage eines größeren Heeres jedoch sicherlich noch zusätzliche Pionierarbeiten notwendig machte."-
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GÜNTHER MOOSBAUER, DIE VARUSSCHLACHT, C. H. BECK, WISSEN, München 2009 (also exakt 2000 nach der schicksalhaften Schlacht), S. 76 f.
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GÜNTHER MOOSBAUER (Uni Osnabrück; Fachbereich: Archäologie der röm. Provinzen) ist Spezialist in Sachen VARUSSCHLACHT. Außerdem leitet er das Projekt "Archäologische Erforschung der Zeugnisse spätaugusteischer Militäroperationen im Engpaß von Kalkriese bei Bramsche, Lkr. Osnabrück".
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zusammengefaßt von
Centurio
(von einem, der damals dabei war)

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