Donnerstag, 4. September 2014

HISTORIAE ROMANAE PROSPECTUS (1)


(AUS ALTEN LATEINBÜCHERN)
Imperium Romanum (Das römische Reich) plus duodecim saecula duravit (dauerte mehr als 12 Jahrhunderte). Viri docti (Gelehrte Männer (wie ich; ridere licet) tria historiae Romanae spatia constituunt (legten drei Zeiträume der römischen Geschichte fest). Primum spatium (Der erste Zeitraum) ab urbe condita (von der "gegründeten" Stadt an; von Gründung der Stadt an), i. e. (id est=d.h.) ab anno septingentesimo quinquagesimo tertio (vom 753 Jahr), ad annum quingentesimum decimum pertinet (geht bis zum 510. Jahr). Ducentos quadraginta tres annos (243 Jahre lang) regnes regnaverunt (regierten Könige), civitatem legibus confirmaverunt (sie festigten den Staat durch Gesetze), fines ad quintum decimum miliarium promoverunt (und sie erweiterten die Grenzen bis zum 15. Meilenstein; schoben die Grenzen...vor). Denique, cum (Als; weil schließlich; zuletzt) septimi regis superbia (der Hochmut des 7. Königs; die Arroganz) populo displiceret (dem Volke mißfiel), Romani Tarquinium Superbum in exilium miserunt (schickten die Römer Tarquinius Superbus ins Exil; in die Verbannung) et liberam rem publicam constituerunt (und errichteten einen freien Staat) / (anno a. Chr. n. DX (im Jahre 510 vor Christi Geburt).
---
JOACHIM FERNAU schreibt über den Sturz des TARQUINIUS SUPERBUS:
"Der schlagende Beweis für den Hochmut dieses Mannes soll eine gewisse rustikale Sex-Affäre gewesen sein...Ansonsten ist vierundzwanzig Jahre lang nichts von ihm bekannt.
Im fünfundzwanzigsten allerdings ereignete sich dafür etwas umso Sensationelleres: Die Monarchie wurde gestürzt, TARQUINIUS SUPERBUS vertrieben.
Das hatte er nun von seinem Hochmut!
Das Jahr, in dem dieses Ereignis stattgefunden haben soll, war angeblich 510 v. Chr....Die Begründung ist denkbar einleuchtend: Der Umsturz-TARQUINIUS war Etrusker- muß mit dem Zusammenbruch der Macht des etruskischen Bundes zusammengefallen sein. Denn-und das ist nun eine arge Enttäuschung für jeden braven Demokraten-die Römer wollten sich gar nicht von der Monarchie befreien, sondern von der Fremdherrschaft. Die Etrusker wollten sie lossein...TARQUINIUS wurde weder gefangen noch getötet. Eine Abwesenheit von Rom? Wahrscheinlich. Es sieht so aus, als hätten sie dem König bei seiner Rückkehr einfach die Tür nicht mehr aufgemacht."
JOACHIM FERNAU: CAESAR LÄSST GRÜSSEN, DIE GESCHICHTE DER RÖMER, Ullstein, Frankfurt, Berlin 1991, S. 26 f.
---
Der Sturz des TARQUINIUS war ein Akt der Selbstbefreiung. Es ist menschlich durchaus verständlich, daß man alte Strukturen und miefige Autoritäten nach einer gewissen Zeit loswerden will. Wie heißt es doch so schön: Öfter mal was Neues!
TARQUINIUS war ein Auslaufmodell, ohne es bemerkt zu haben. Auch hatte er die Zeichen der Zeit nicht erkannt.  Ganz klar: Die Römer wollten sich die Etrusker vom Hals schaffen (Fremdherrschaft ist eben nicht lustig, es sei denn man ist der Fremdherrscher) und mit ihnen -und da muß ich Mr. Fernau widersprechen- die ungeliebte Regierungsform. Letzeres geschah aber nicht aus hehren, idealistischen Gründen, sondern vielmehr weil die Alleinherrschaft, die an sich eine praktische Sache ist (ich wäre gern Alleinherrscher, aber dies nur nebenbei), dem Machtstreben der römischen Führungsschicht im Wege stand. Die wollten halt auch mal herrschen (durchaus verständlich).
Also, kam der "arme" TARQUINIUS dermaleinst von einer Dienstreise zurück und fand am Stadttor ein Schild mit der Aufschrift "Wir müssen leider draußen bleiben" oder "chiuso per ferie" oder so ähnlich (das Schild ist leider nicht mehr erhalten). Da sagte sich TARQUINIUS: "O. k., geh' ich halt mal in Frührente. Rentner ist auch ein schöner Beruf, da hat man viel Zeit. Hasta la vista, ihr Blödmänner, macht euren Job allein und seht selber zu, wie ihr zurechtkommt!" Valete! Ciao, ciao!-
---
Senator Opulentus Maximus

Dienstag, 2. September 2014

KALKRIESE: AUSGRABUNGEN

1987 fand man bei KALKRIESE (nördlich von OSNABRÜCK) einen Münzschatz (Denare) sowie drei Schleuderbleie. Die KALKRIESER-NIEWEDDER SENKE ist ein Engpaß (6 km Länge), gelegen zwischen dem Großen Moor (im Norden) und dem KALKRIESER BERG und dem WIEHENGEBIRGE (im Süden). Nach GÜNTHER MOOSBAUER wurde damit "archäologisches Neuland betreten", da sich nach und nach herausstellte, daß es sich um einen "Platz römisch-germanischer kriegerischer Auseinandersetzungen" handelte.
1989 wurde in der FLUR OBERESCH gegraben (heute ist dort ein Museum). Vieles deutet darauf hin, daß der Ort "im Kontext der VARUSSCHLACHT steht"! Aus den Funden ergab sich, daß sich das Gefecht "über eine längere Strecke hinzog" (sog. Defileegefecht; Fundareal: 30 Quadratkilometer!). MOOSBAUER schreibt: "Wesentliche Befunde zum Kampfgeschehen erbrachten bisher nur die Flur 'OBERESCH' an der engsten Stelle der Senke..."
Der Engpaß war an seinem Nord-und Südrand passierbar (Funde von vorgeschichtlichen Feuersteingeräten und Scherben; Nutzung der Hangzone seit dem Neolithikum):
"Insofern war germanische Infrastruktur vorhanden, die für die Passage eines größeren Heeres jedoch sicherlich noch zusätzliche Pionierarbeiten notwendig machte."-
---
GÜNTHER MOOSBAUER, DIE VARUSSCHLACHT, C. H. BECK, WISSEN, München 2009 (also exakt 2000 nach der schicksalhaften Schlacht), S. 76 f.
---
GÜNTHER MOOSBAUER (Uni Osnabrück; Fachbereich: Archäologie der röm. Provinzen) ist Spezialist in Sachen VARUSSCHLACHT. Außerdem leitet er das Projekt "Archäologische Erforschung der Zeugnisse spätaugusteischer Militäroperationen im Engpaß von Kalkriese bei Bramsche, Lkr. Osnabrück".
---
zusammengefaßt von
Centurio
(von einem, der damals dabei war)

Sonntag, 10. August 2014

DIE WESTGERMANEN: "ACKERNAHE BESCHEIDENHEIT"

Weiter lesen wir bei EMIL NACK, daß die WESTGERMANEN, anders als die Ostgermanen, ihrer Heimat treu blieben. Ihr Wohngebiet lag zwischen Nordsee und Mittelgebirgen (2. H. 1. JT. v. Chr.). Später breiteten sie sich bis in die Alpentäler aus. Gemäß TACITUS, "Germania" 2, zerfielen sie in drei große Kultverbände:
1.) INGÄVONEN (Nordsee)
2.) HERMINONEN (obere und mittlere Elbe)
3.) ISTÄVONEN (zwischen Rhein und Weser)
Die Westgermanen, so Nack, haben ihr Gebiet auf Kosten der Illyrer und Kelten erweitert.
ad 1) Ihr bedeutendstes Volk waren die SACHSEN. Diese fuhren zusammen mit den ANGELN nach Britannien und gründeten dort Reiche. Das Hauptheiligtum des Kultverbandes lag vermutlich in einem Hain auf einer Nordseeinsel. Dort wurde NERTHUS, eine Wachstumsgöttin, verehrt.
ad 2) Sie lebten, so Nack, "im Innern Deutschlands zuerst in ackernaher Bescheidenheit ziemlich unbeachtet". Sie erfüllten "den schicksalhaften Auftrag, das Vorfeld der Alpen mit Alemannen und Bayern zu kolonisieren und die alemannische Vorhut am tiefsten in die Alpentäler hinein gegen den romanischen Süden vorzuführen." Mächtigster Stamm: die SUEBEN  (zwischen Elbe und Oder); gemeinsames Heiligtum: in einem Hain des Kriegsgottes ZIU; auch die CHERUSKER sowie die CHATTEN gehörten zu diesem Kultverband.
ad 3) Aus ihnen entstanden später die FRANKEN (3. Jh. n.). Ihr Heiligtum wurde von den MARSEN verwaltet (Hauptgottheit: Tanfana).
(Die Marsen: Es handelt sich hierbei um einen Germanenstamm zwischen oberer Ruhr und oberer Lippe und nicht um Marsmenschen!)
---
EMIL NACK, GERMANIEN, S. 53 f.



DIE OSTGERMANEN: VERLUST DER "VÄTERSCHOLLE"-"DRÄNGENDE SEHNSUCHT NACH DER FERNE"-"UNHEILVOLLE VERWICKLUNGEN"


Bei EMIL NACK lesen wir, daß die OSTGERMANEN von 800 v. bis 500 n. Chr. das Weichselland besetzt hielten. Ihr größter Stamm waren die GOTEN. Diese kamen gemäß ihrer Stammessage aus Südskandinavien (vgl. Götaland). Von dort seien sie an die Bernsteinküste gekommen.
"Gedeckt durch ihren schirmenden Schutz gegen Einfälle von Asien her, konnten ihre westlichen Brüder sich ungestört entwickeln und ihre welthistorischen Angriffe gegen Kelten und Römer vorbereiten." (Recht so!)
Sie seien, so Nack, "beweglichen und lebhaften Geistes gewesen". Im 2. Jh. nach hätten sie "nicht aus Landnot, sondern aus Ruhmsucht und Herrschgier" ihre "Heimatscholle" verlassen und seien nach Ost-und Südeuropa gezogen. Dabei gerieten sie "in unheilvolle Verwicklungen mit den Hunnen". Am Mittelmeer "errichteten" sie "mächtige Reiche", allerdings "von beschränkter Dauer". Sie "erloschen endlich unter der sengenden südlichen Sonne." Also ein Flop auf der ganzen Linie!
Die ostgermanische Sprache ist verloren. Nur das Gotische ist uns durch die Bibelübersetzung des Bischofs WULFILA erhalten.
---
EMIL NACK: GERMANIEN; Länder und Völker der Germanen, Verl. Ueberreuter, 1958, 1977, Wien, Heidelberg, S. 52.

Sonntag, 6. Juli 2014

LIMESFORSCHUNG: GESCHICHTE


1) Ab dem 8. Jh. urkundliche Erwähnung des LIMES unter dem Namen "Pahl/ Pohl/ Pfahl" vgl. auch Orte wie "Pfahlheim" u.a. Diese Tatsache bedeutet nicht anderes, als daß der LIMES mit seiner auffälligen Form im Gelände im Bewußtsein der Bevölkerung verankert war.
2) Sage von der "Teufelsmauer": Im Bereich des sog. RÄTISCHEN LIMES wird bis heute die Sage von der  "Teufelsmauer" erzählt. Diese soll der Teufel erbaut haben, der nachts auf ihr mit Flammenschein entlangfahre. Das Volk liebt eben schön schaurige Erzählungen.
3) Erwähung des LIMES in cap. 29 der "GERMANIA" des TACITUS:
"Die Bevölkerung des DEKUMATENLANDES möchte ich nicht zu den Völkern Germaniens rechnen, obwohl sie jenseits des Rheins wohnt: sie setzt sich zusammen aus dem leichtsinnigsten Gesindel der Gallier, welches, durch Not verwegen gemacht, dieses Land, bei dem nicht klar ist, wem es gehört, in Besitz genommen hat; seitdem der LIMES mit den Wachtürmen gezogen ist, gilt dieses Gebiet als Ausbuchtung des Reiches und Teil der Provinz."
Nettes Kompliment!
4) JOHANN THURMAIR (genannt AVENTINUS): BAYRISCHE CHRONIK von 1518; erstes Geschichtswerk in deutscher Sprache; wichtige Quelle dazu: die "GERMANIA" des TACITUS; s.o.-darin: Übersetzung des LIMES mit "Pfahl"
5) JOH. ALEXANDER DÖDERLEIN, 1723: klärt den tatsächlichen Limesverlauf zwischen Kipfenberg und Gunzenhausen.
6) IGNAZ PICKEL: 1789 erste Ausgrabungen.
7) Preußische Akademie der Wissenschaften: 1748, Preisaufgabe: "zu untersuchen, wie weit die Römer über Rhein und Donau nach Deutschland vorgedrungen und ob noch Spuren davon vorhanden".
(klare Arbeitsanweisung im preuß. Stil (!); so muß es sein!)
Ganz klar. Hier ging es mehr als nur um Wissenschaft, sondern auch um nationale Interessen und wieweit Deutschland Anteil am Erbe der Antike hat.
8) ULRICH VON HUTTEN: "ARMINIUS".
9) seit 1818: Eintragung des LIMES in die Karten der staatlichen Katastervermessung.
10) ab 1852: die örtlichen Altertumsvereine schließen sich zu einem deutschen Gesamtverein zusammen.
11) 1871: Erforschung des LIMES wird dem DEUTSCHEN REICH übertragen; dafür sprechen sich u.a. BISMARK und MOLTKE aus; der REICHSTAG bewilligt 200 000 Goldmark!
12) THEODOR MOMMSEN: Denkschrift:
"Der LIMES ist das älteste historische Bauwerk, welches Deutschland besitzt, seine Aufklärung ebenso folgenschwer für die Geschichte des Römerreiches...wie für die Urgeschichte unseres VATERLANDES. Das geeinigte Deutschland wird nachzuholen haben, was bei der Ungunst früherer Zeiten unterblieben ist."
13) 1892: die REICHSLIMESKOMMISSION wird gegründet; Einteilung des LIME in 15 Teilstrecken:
a) 1-9: GERMANISCHER LIMES
b) 12-15: RÄTISCHER LIMES
c) 10: ODENWALDLIMES
d) NECKARLIMES
STRECKENKOMMISSARE und DIRIGENTEN aus allen Bevölkerungsschichten zwecks gründlicher Durchführung der Forschungsmaßnahmen. Recht so!
14) seit 1894: Veröffentlichung der Untersuchungsergebnisse; s. FABRICIUS-HETTNER-VON SARWAY; 14 Bd.e (1937)
15) Einweihung des rekonstruierten SAALBURGKASTELLS!
16) Fortsetzung der Untersuchungen; s. "LIMESFORSCHUNGEN" (1959 ff.)
---
Lehrerfortbildung LEU; Kommisssion zur Erstellung von Handreichungen, "Realien im Lateinunterricht", Der LIMES, I. Geschichte, Anlage, Funkrion, Oktober 1979, Materialien zur Einführung neuer Lehrpläne; Hg: Landesstelle für Erzieh. und Unterricht Stuttg.---

Freitag, 4. Juli 2014

COHORS I. ASTURUM EQUITATA

Die Einheit lag um die Mitte des 2. Jh. n. im Kastell MAINHARDT. Die Kohorte war teilweise beritten. Die Asturer kamen aus Spanien. Stationen der Einheit:
1.) Mainz (Mitte des 1. Jh. n.)
2.) Höchst am Main
3.) Walheim am Neckar (100 n.)
4.) Mainhardt (um die Mitte des 2. Jh. n.: Dies geschah im Rahmen der Vorverlegung des LIMES unter ANTONINUS PIUS (138-161 n.). Die Reichsgrenze wurde damals vom Odenwald und Neckar auf eine Linie Miltenberg-Lorsch vorgeschoben.
5.) Britannien (Anfang des 3. Jh. n.)!
Es wurden im Kastell sehr viele Inschriften gefunden (Weihealtäre für Jupiter, Graffiti auf Tongeschirr). Auf diese Weise sind uns Namen der Soldaten aus längst vergangenen Zeiten überliefert. Darunter ist auch der Name des PRAEFECTUS GAIUS IULIUS ARTEMO. Dieser diente später als TRIBUNUS bei der LEGIO II. ADIUTRIX in Pannonien, wo vermutlich keiner hinwollte.
Die Namen der Soldaten sind zumeist keltisch! Seit HADRIAN wurden die AUXILIARSOLDATEN aus der Umgebung des Standorts oder aus anderen Provinzen rekrutiert.
Das Kastell: 177 auf 142 m=2, 4 ha; Westmauer teilweise restauriert; Doppelgraben in den Wiesen erkennbar.
Funktion: Überwachung von Handelsstraße
Das Heimatmuseum: Es steht ungefähr an der ehemaligen PORTA PRAETORIA.
"Das liebevoll und mit großem Verständnis eingerichtete kleine Museum ist ein Beispiel dafür, wie echter Sinn für Erhaltung und Pflege von Zeugnissen der Vergangenheit auch eine bescheidene Sammlung römischer Altertümer zu einer attraktiven und belehrenden Ausstellung zu gestalten vermag."
Funde und Exponate: Sandsteinrelief einer Muttergottheit (Göttin hält Kind; sehr schön und selten!); zwei Bildnisse der keltischen Pferdegöttin EPONA (nicht verwunderlich, da das Kastell mit Reitern belegt war); Löwenplastik für ein Grabmal (Löwe als Überwinder des Todes sowie als Grabwächter); Schleuderkugeln der Geschütze der Ecktürme; Hypokaustplatten vermutlich vom PRAETORIUM (Wohnung des Kommandanten); Holziegel (tubuli); Dachziegel; Bleirohre; eiserne Manschetten für Holzrohre; Keramik: Terra-Sigilata-Teller mit den Namen Firmanus und Iunius (Töpfer); Tassen; Becher; Räucherkelch; rheinischer Becher mit Jagdszene; Kragenrandschüssel; Bilderschüsseln (Fragmente); Öllampen; Reibschalen; Krüge; Topfdeckel; Amphoren; Fehlbrand; geschwärzter Teller; ebenso verfärbte Tasse (Brandspuren!); große Amphore mit Anfangsbuchstaben des Eigentümers (RD); Tonköpfchen; grüne Viereckflasche (häufige Totengabe); Werkzeug (Axt, Meißel, Lot, Hiebmesser in Resten, Nägel); militärische Ausrüstungsgegenstände (Speerspitzen; Vierkantspitze eines PILUM, Pfeil-und Geschoßspitzen; Schwertringhalter; Rest eines Sporns, Stirnschutz eines Helms, Handschelle (nur die Hälfte)); Weihesteine für JUPITER OPTIMUS MAXIMUS:
1.) Iovi Optimo Maximo Cohors I Asturum cui praesit C. Iulius Artemo preafectus.
2.) Iovi Optimo Maximo Cohors I Asturum equitata cura agente Marco Mevio Marci Filio Fabia Capriolo praefecto.
3.) ganz ähnlich: Inschrift auf einem Stein; Leiter der Feierlichkeiten: Diodotus
4) weitere Weihesteine: Nennung des Optio Cobrunius Divixtus; eines beneficiarius consularis (er setzte den Stein "ex iussu" 181 n. (als Commodus zum 3 Mal Konsul war)
5) zertörte Inschrift auf Mahlstein
(sowie Phototafeln zweier Genien; Originale in Stuttgart)
---
Aus: JOACHIM VON ELBE: DIE RÖMER IN DEUTSCHLAND.


Mittwoch, 2. Juli 2014

CAESAR: BELL. GALL.II, 26


Das 2. Buch des "BELLUM GALLICUM" zerfällt in zwei große Einheiten:
1.) Verschwörung der Belger
2.) Krieg gegen einzelne Völker
a) SUSSIONEN, BELLOVAKER, AMBIANER: cap. 11-15: unterwerfen sich (hatten wohl keine Lust mehr)
b) NERVIER: 16-28; schwere Kämpfe!
c) ATUATUKER: 29-33; unterwerfen sich ebenfalls
Caesar legte sich so ziemlich mit jedem in Gallien an. Viel Feind, viel Ehr'.
---
Caesar cum (Als Caesar) septimam legionem (daß die 7. Legion), quae iuxta constiterat (die sich daneben (in der Nähe) aufgestellt hatte), item urgeri ab hoste (ebenso vom Feind bedrängt werde) vidisset (gesehen hatte), tribunos militum monuit (ermahnte er die Miltärtribunen), ut paulatim (daß allmählich) sese legiones coniungerent (sich die Legionen vereinigten; zusammenschließen sollten; die Legionen sich vereinigen zu lassen) et conversa signa in hostes inferrent (und kehrt zu machen und gegen die Feinde vorzurücken; "die gewendeten Feldzeichen gegen die Feine hineinzutragen"; also anzugreifen). Quo facto cum (Weil durch diese Tat; weil, nachdem dies getan worden war; geschehen war) aliis alii subsidium ferrent (die einen den anderen (=inter se) Hilfe (Unterstützung) brachten; sie sich gegenseitig...) neque timerent, ne (und nicht fürchteten, daß sie; zu fürchten brauchen, daß sie) aversi ab hoste circumvenirentur (abgewandt =im Rücken (a tergo) vom Feind umzingelt würden; umzingelt zu werden), audacius resistere ac fortius pugnare coeperunt (begannen sie mutiger (kühner) Widerstand zu leisten (sich zu widersetzen) und tapferer zu kämpfen).
Interim (Inzwischen) milites legionum duarum (die Soldaten der zwei Legionen), quae in novissimo agmine (die bei der Nachhut) praesidio impedimentis fuerant (dem Troß zum Schutz gewesen waren), proelio nuntiato (nachdem ihnen der Kampf gemeldet worden war=auf die Kunde des Kampfes; vom Kampf) cursu incitato (mit beschleunigtem Lauf=im Laufschritt) in summo colle ab hostibus conspiciebantur (wurden oben auf dem Hügel von den Feinden erblickt), et T. Labienus (und T. Labienus) castris hostium potitus (sich des Lagers der Feinde bemächtigend; der sich...bemächtigt hatte; als er sich...) et ex eo loco superiore (und von dem/ einem höher gelegenen Ort; von seiner Stellung aus, die höher lag), quae res in nostris castris gererentur (welche Dinge in unserem Lager "ausgeführt wurden; vor sich gingen; wie es im Lager stand; Objektsatz), conspicatus (erblickend; als er sah, was sich abspielte) decimam legionem subsidio nostris misit (schickte er die 10. Legion den Unseren (Unsrigen) zur Unterstützung). Qui cum (Als diese) ex equitum et calonum fuga (aus der Flucht der Reiter und Troßknechte), quo in loco (in welcher Lage) res esset (die Sache war; wie es stand) quantoque in periculo und in welcher Gefahr) et castra et legiones et imperator versaretur (sowohl das Lager als auch die Legionen als auch der Feldherr sich befand; schwebte), cognovissent (erfahren hatten), nihil ad celeritatem sibi reliqui fecerunt ("machten sie für sich (zu ihrem Vorteil) nichts des Übrigen hinsichtlich der Schnelligkeit"; d.h.: in punkto Schnelligkeit machten sie nichts anderes, als eben schnell zu sein; sie ließen es nicht an Schnelligkeit fehlen; TEUBNER-KOMMENTAR von 1902, S. 68).-
---
So war das damals im Krieg. Du oder ich!
---
ex superiore loco: das Lager der Belger lag 13 m höher; TEUBNER-KOMM.
---
Ave Caesar!