Dienstag, 22. Januar 2013


DIE BURGUNDER

Das kleine Volk der Burgunder kam ursprünglich wohl von der Insel Bornholm. Aus dem Dunkel der Geschichte treten die Burgunder im 1. Jahrhundert nach Christus, wo wir sie im Gebiet zwischen Oder und Weichsel finden. Nach zahl-und namenlosen Kämpfen siedeln sie um die Mitte des 3. Jh. am Main. An der Wende zum 5. Jh. tauchen sie in der Gegend von Worms auf, das im alten, mittlerweile verteidigungsunfähig gewordenen Vangionengau lag. 413 n. schlossen die Burgunder sogar einen Vertrag mit den Römern, der ihnen Land zusicherte. Noch 369 n. war ihnen von Valentinian in Altrip gegenüber von Mannheim das versprochene Land perfide verweigert worden.
Die Burgunder träumten von einem eigenen Reich. Ein gewisser Stegemann nennt es „ein luftiges, von Hifthorn-, Becher-und Schwertklang erfülltes Gebilde zwischen Odenwald und Donnersberg ausgespannt“.
435 n. ging es den Burgundern zu gut, und sie griffen die Belger an. Das war ein fataler Fehler, denn der römische Heermeister (Patricius) Aetius versetzte den Burgundern mit hunnischen Horden im Schlepptau einen Schlag, „der sie zur Vernunft bringen sollte“. Zwei Jahre später kamen die Hunnen wieder. Resultat: 10-20 000 Burgunder fallen, darunter auch ihr König Gundahar, der Gunther des Nibelungenliedes. Hinter all dem steckte vermutlich die „welsche“ Hinterlist der Römer. Die Hunnen hatten, so Sokrates Scholastikus, mit den Burgundern noch eine alte Rechnung offen. Ein Kontingent der Burgunder habe sich taufen lassen. Ihr erstes frommes Werk bestand darin, ein hunnisches Lager zu überfallen, wo gerade eine Sauforgie abgehalten wurde.
Aetius wies nun den Burgundern neue Wohnsitze in der Gegend von Genf zu. Die Burgunder scheinen nicht sehr nachtragend gewesen zu sein, denn 451 n. kämpften sie (ganz Krieger) im Heer des Aetius gegen die Hunnen auf den Katalaunischen Feldern.
Quelle: R. Pörtner: Mit dem Fahrstuhl in die Römerzeit.
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SIR R

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