DIE BURGUNDER
Das kleine Volk der Burgunder kam
ursprünglich wohl von der Insel Bornholm. Aus dem Dunkel der
Geschichte treten die Burgunder im 1. Jahrhundert nach Christus, wo
wir sie im Gebiet zwischen Oder und Weichsel finden. Nach zahl-und
namenlosen Kämpfen siedeln sie um die Mitte des 3. Jh. am Main. An
der Wende zum 5. Jh. tauchen sie in der Gegend von Worms auf, das im
alten, mittlerweile verteidigungsunfähig gewordenen Vangionengau
lag. 413 n. schlossen die Burgunder sogar einen Vertrag mit den
Römern, der ihnen Land zusicherte. Noch 369 n. war ihnen von
Valentinian in Altrip gegenüber von Mannheim das versprochene Land
perfide verweigert worden.
Die Burgunder träumten von einem
eigenen Reich. Ein gewisser Stegemann nennt es „ein luftiges, von
Hifthorn-, Becher-und Schwertklang erfülltes Gebilde zwischen
Odenwald und Donnersberg ausgespannt“.
435 n. ging es den Burgundern zu gut,
und sie griffen die Belger an. Das war ein fataler Fehler, denn der
römische Heermeister (Patricius) Aetius versetzte den Burgundern mit
hunnischen Horden im Schlepptau einen Schlag, „der sie zur Vernunft
bringen sollte“. Zwei Jahre später kamen die Hunnen wieder.
Resultat: 10-20 000 Burgunder fallen, darunter auch ihr König
Gundahar, der Gunther des Nibelungenliedes. Hinter all dem steckte
vermutlich die „welsche“ Hinterlist der Römer. Die Hunnen
hatten, so Sokrates Scholastikus, mit den Burgundern noch eine alte
Rechnung offen. Ein Kontingent der Burgunder habe sich taufen lassen.
Ihr erstes frommes Werk bestand darin, ein hunnisches Lager zu
überfallen, wo gerade eine Sauforgie abgehalten wurde.
Aetius wies nun den Burgundern neue
Wohnsitze in der Gegend von Genf zu. Die Burgunder scheinen nicht
sehr nachtragend gewesen zu sein, denn 451 n. kämpften sie (ganz
Krieger) im Heer des Aetius gegen die Hunnen auf den Katalaunischen
Feldern.
Quelle: R. Pörtner: Mit dem Fahrstuhl
in die Römerzeit.
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SIR R
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