Samstag, 19. Januar 2013

LEGIO XXII PRIMIGENIA PIA FIDELIS ("pflichtbewußt und getreu")

Diese berühmte LEGION des IMPERIUM ROMANUM stand zunächst in VETERA CASTRA. 92 n. kam sie dann nach MOGONTIACUM (Mainz). Dort blieb sie als "Hauslegion" bis um 360/ 70 (Aufgabe der Festung).
Kommandeur: LEGATUS AUGUSTI PRO PRAETORE PROVINCIAE GERMANIAE SUPERIORIS (Statthalter und militärischer Befehlshaber der Provinz Obergermanien).
Grenze zur Provinz GERMANIA INFERIOR (Untergermanien) war der VINXTBACH, in dessen Name sich das lat. Wort für Grenze=finis erhalten hat.
Die LEGION bekam den Ehrentitel "PIA FIDELIS", weil sie beim SATURNINUSAUFSTAND (88/9 n.) zu DOMITIAN gehalten hatte.
NACH: JOACHIM VON ELBE: DIE RÖMER IN DEUTSCHLAND, Berlin, Stuttgart 1977, S. 173 u. 180.
RUDOLF PÖRTNER spricht davon, daß die MAINZER LEGION eine "höchst aktive Rolle...bei Ausbau und Sicherung des LIMES" gehabt habe:
"Trotzdem wurde Mainz keine Handelsstadt wie KÖLN. Als Waffenkammer, Versorgungszentrum und Verwaltungsmittelpunkt des LIMES übte MOGONTIACUM weiterhin vorwiegend militärische Funktionen aus. Von MAINZ ergingen die Anordnungen zum Bau der Straßen, Kastelle, Palisaden und Gräben des LIMES. Von hier wurden die Truppen verteilt. Hier lag das Oberkommando, hier die Hauptkampfmacht. Die Befehlshaber der AUXILIARKOHORTEN am Grenzwall entstammten zum größten Teil der MAINZER 'ZWEIUNDZWANZIGSTEN', ebenso die Pionier-und Baukommandos, unter deren Leitung das riesige Befestigungswerk entstand."
RUDOLF PÖRTNER: MIT DEM FAHRSTUHL IN DIE RÖMERZEIT,, Gütersloh 1987, S. 147.
Der sogenannte KRIEMHILDESTUHL in BAD DÜRKHEIM diente damals als Steinbruch. An den Wänden kann man heute noch die Schriftzeichen "LEG XXII PPF" lesen. Dies besagt: Abordnungen (VEXILLATIONES) der MAINZER LEGION XXII haben dort gearbeitet. Weiterhin finden sich Weiheinschriften für JUPITER ("den Besten und Größten") sowie für den GENIUS (Schutzgott) des KAISERS SEPTIMIUS SEVERUS (193-211 n.):
IOM ET GENIO IMPERATORE LUC SEPTIMO SEVER VEXL L XXII PPF.
Auch die Namen "GETTONIUS" und "URSUODOMUS" haben die Zeiten überdauert. Wer sie gewesen sind, werden wir wohl nie erfahren. Es ist wahrscheinlich, daß es die Befehlshaber der Arbeitskommandos waren. Anscheinend waren sie bei ihren Soldaten beliebt,denn sonst hätte man ihnen nicht diese Inschriften zum Gedenken an die "schöne Zeit" im Steinbruch gesetzt. Vermutlich haben sie ab und zu eine Runde Wein "geschmissen" und mit ihren Leuten gewürfelt. Abends ging es dann sicher ins Dorf in die nächste CAUPONA (Schenke, Wirtshaus), wo es Wein (gut und billig), Weib  und Gesang gab. Was will man mehr?
(VON ELBE, S. 46.)
---
IOM=IOVI OPTIMO MAXIMO
---
R
(tribunus militum)







Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen