Sonntag, 24. April 2016

DIE VERHÄLTNISSE IN GERMANIEN (17): NACH THEODOR MOMMSEN: PROVIANT-DONATIV-MEUTEREI

VOCULA wartete noch einige Tage, dann marschierte er auf VETERA. Es gab ein Gefecht. Danach drang er in die belagerte Stadt ein. Allerdings konnte er den Belagerten keine Lebensmittel bringen, da die Feinde den Fluß hielten. Also mußte Proviant von NOVAESIUM hergeschafft werden. (Ohne etwas zum Beißen kann man schlecht Krieg führen.) In NOVAESIUM hatte FLACCUS sein Lager aufgeschlagen. Ein Transport kam durch, der zweite nicht. Die Proviantkolonne mußte nach GELDUBA ausweichen. VOCULA ging mit seinen Leuten und einem Teil der alten Besatzung von VETERA dorthin. Kaum waren sie in GELDUBA, hatten die Truppen keine Lust mehr nach VETERA zurückzumarschieren. Sie waren nicht gerade erbaut von der Aussicht, erneut belagert zu werden. Also ging der Marsch nach NOVAESIUM. VOCULA hatte inzwischen die Garnison von VETERA einigermaßen verproviantiert. Nolens volens folgte er seinen Leuten. Doch in NOVAESIUM war unterdessen eine Meuterei ausgebrochen. Die Soldaten waren sauer, daß sich der Feldherr ein Donativ des VITELLIUS, das für sie bestimmt war, unter den Nagel gerissen hatte. Also machten sich Druck. Das Donativ wurde auf den Namen des VESPASIAN verteilt. Nach der Spende veranstalteten sie ein Saufgelage, plünderten das Haus des Feldherren und brachten diesen um die Ecke. Sie glaubten, er habe die Rheinarmee an den Feldherren der syrischen Legionen verraten.
---
Kommt zur Legion, da könnt ihr was erleben!

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen