Sonntag, 17. April 2016

GERMANISCHE VERHÄLTNISSE (4): NACH THEODOR MOMMSEN: SUGAMBRER (CUGERNER) UND FRIESEN

Weiter südwärts siedelten die SUGAMBER, denen es ganz ähnlich erging. Nur ein Teil blieb auf dem rechten Ufer. Diejenigen, die auf das linke Rheinufer übergesiedelt wurden, werden unter diesem Namen nicht mehr erwähnt. Vieles spricht aber dafür, daß diese mit den südlich von Köln wohnenden CUGERNERN identisch sind (auch diese Frage könnte im Rahmen einer "Masterarbeit" geklärt werden; Thema: Auf den Spuren der Sugambrer oder ähnlich).
Die wenigen SUGAMBRER innerhalb des LIMES waren "reichsuntertänig" und wurden zu einer Truppenaushebung herangezogen.
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Somit waren die Verhältnisse auf diese Weise am Unterrhein geordnet. Die Römer hielten außerdem "ein nicht unbeträchtliches Gebiet am rechten Ufer".
Im Jahre 28 nach gab es dann wieder einmal ein wenig Ärger: Diesmal waren es die FRIESEN. Diese hatten genug davon, Abgaben zu zahlen, obwohl diese lächerlich gering waren. Hier zeigt sich der unbändige Freiheitwille des germanischen Stammeskriegers, der sich -anders als heute-von nichts und niemandem etwas sagen läßt!!!---
Kurzum: Die FRIESEN erschlugen die römischen Steuereintreiber und belagerten das Kastell FLEVUM, wo der Kommandant nebts Soldaten und Schreiberlingen saß. Das Kastell FLEVUM lag an der östlichen Rheinmündung (bei der Insel Vlieland neben Texel). Im Mittelalter drang hier die ZUIDERSEE vor.
Den Römern gefiel dies ganz und gar nicht und so ließen sie beide RHEINHEERE auf die FRIESEN los! Doch der Statthalter LUCIUS APRONIUS war nicht fähig genug, mit einem kleinen Stamm fertigzuwerden! Irgendwann hatten die FRIESEN vom Belagern genug und zogen ab. Das war auch gesünder so, denn die römische Flotte, die die Legionen heranschaffte, war im Anmarsch.
Hören wir MOMMSEN: "Die Belagerung des Kastells gaben die Friesen auf, als die römische Flotte die Legionen herantrug; aber ihnen selbst war in dem durchschnittenen Lande schwer beizukommen; mehrere römische Heerhaufen wurden vereinzelt aufgerieben und die römische Vorhut so gründlich geschlagen, daß selbst die Leichen der Gefallenen in der Gewalt des Feindes blieben. Zu einer entscheidenden Aktion kam es nicht, aber auch nicht zu rechter Unterwerfung; größeren Unternehmungen, die dem kommandierenden Feldherrn eine Machtstellung gaben, war Tiberius, je älter er wurde, immer weniger geneigt."
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Unterschätze nie einen Friesen!

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